Zufällige Scheußlichkeit?
Autor: admin | 26.07.2014Oder ist die grausige Optik der Solarstromanlage des EKZ am Walensee etwa Absicht? Und wenn ja – warum?
Im Jahre 2012 prämierten das Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) und die St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK) ein Vorprojekt für eine temporäre Solarstromanlage am Walensee. 80 000 Quadratmeter Solarmodule sollen verbaut werden und die Anlage sollte im August den Betrieb aufnehmen. Verzögerungen bei Materiallieferungen seien der Grund dafür, warum der Betrieb erst im September aufgenommen wird.
Idee des Projektes ist, diese Anlage als Testfall für das Jahr 2020 zu nehmen. Nur 80 m² werden jetzt installiert, warum es da schwer ist, pünktlich seine Module zu bekommen, entzieht sich etwas unserem Wissen! Bei uns hätte man alles pünktlich bekommen ;). Bis dahin müssen die AKWs in der Schweiz abgestellt werden. So weit so gut, denkt sich der Leser, bis er einen Blick auf das Projektbild wirft.
Aber seine Berge zu verbauen, das hat ganz andere optische Auswirkungen. Damit kann man prima Leute erschrecken. Werden 2020 die AKWs abgestellt, ist es nicht mit Stecker aus und Schlüssel wegwerfen getan, die Folgekosten für die Stilllegungen werden noch in drei und vier Generationen zu tragen sein – wäre doch schön, wenn die Leute nun hingehen würden und entsetzt meinten „Solaranlagen sind einfach eine Scheußlichkeit und wir wollen unsere Alpen behalten“!
Keine Sorge, man kann Projekte so auswählen, dass es garantiert daneben ist, man kann aber Fotovoltaikanlagen so bauen, dass sie optisch niemanden stören. 200 000 Quadratkilometer Dächer hat die Schweiz in etwa zu bieten, dazu unzählige hässliche Betonwände und Lawinenverbauungen, lasst euch nicht ins Boxhorn jagen – keine AKWs in der Schweiz, bedeutet nicht das Ende der Alpen!
Aber eines muss man den Elektrizitätswerken lassen, Ideen haben sie und vielleicht unterstellen wir Ihnen ja zu unrecht, dass sie mit voller Absicht ein unmögliches Projekt ausgesucht haben und die Geschäftsleitung hat sich nur zu wenig Gedanken gemacht.
Weiterführende Quellen: NZZ