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Swissgrid-Aktien

Autor: admin | 01.06.2015

Ein großer Teil der Swissgrid-Aktien steht zum Verkauf. Wer die Aktien besitzt, hat einen Teil am Kuchen des Schweizer Stromnetzes. Logischerweise sind Stromkonzerne interessiert, dabei gibt es aber ein aber – die Stromkonzerne könnten damit ihre Macht bündeln.


Andere Interessenten sind die Kantone. Würden die Kantone Aktien übernehmen könnten sie für ihre Steuerzahler zumindest ein wenig Einfluss nehmen. Laut Gesetz muss die Mehrheit der Aktien in der Hand von Kantonen und Gemeinden sein, Alpiq und Repower beides Stromkonzerne verkaufen ihre Anteile – die Frage ist, wer bekommt den Zuschlag.


Kantonal dominierte Stromunternehmen haben ein Vorverkaufsrecht – kurz und gut, die Einflussnahme geht also ohnehin weder an den Kanton noch an die Steuerzahler und Konsumenten über, sondern bleibt immer schön durch Stromfirmen gedeckelt. Wer das Netz kontrolliert, der kann auch seine Konsumenten gängeln, wie ein Blick auf den Artikel über die Einspeisvergütung zeigt. Stromkonzerne sind die Spitze des Eisberges.


Die Alpiq hält bis jetzt rund 30 Prozent der SwissgridAktien, diese möchten vor allem die Westschweizer gerne übernehmen. Ein Westschweizer Versorgungsprojekt wurde kürzlich von Swissgrid auf Eis gelegt, würden die Westschweizer 30 Prozent der Aktien übernehmen, könnten sie das Projekt durchsetzen.


Wer eine faire Kontrolle über das Versorgungsnetz für Strom in der Schweiz möchte, muss einfach nur die ursprüngliche Privatisierung der Swissgrid rückgängig machen. Warum ein nationales Versorgungsnetz nicht durch den Bund und Kantone, sondern durch eine AG geführt werden muss, ist wenig nachvollziehbar.


Ein nationales Netz quasi in private Hand zu geben ist Vernachlässigung einer lebenswichtigen Ressource eines Landes und das ändert auch kein Wirtschaftsliberalismus.


Quelle: NZZ