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Wohin mit dem Atommüll in der Schweiz?

Autor: admin | 04.02.2015

Die Nagra kommt zum Schluss, es gäbe nur zwei mögliche Standorte für die Endlagerung von Atommüll. Logischerweise alarmiert dies, die besagten zwei Standorte. Wenn aber nun behauptet wird, irgendjemand sei davon überrascht, ist dies einfach weltfremd.


Bevor überhaupt ein Atomkraftwerk gebaut wurde, hätte man sich zuerst überlegen sollen, wohin man mit dem Atommüll geht. Dass alte Brennstäbe sich nicht in Luft auflösen, war noch nie ein Geheimnis. Der Atommüll war schon seit jeher auch ein Argument der AKW-Gegner. Und siehe da, plötzlich kommt man dahinter „die hatten recht, man weiß wirklich nicht wohin mit der kontaminierten Scheiße“. Die AKW-Betreiber werden die Stimmung der Gemeinden, die als Standort infrage kommen, versuchen für sich zu instrumentalisieren, um damit zeit zu schinden.


Dabei würde ein Blick auf eine Weltkarte reichen – und was sieht man? Genau, die Schweiz ist nun mal einfach ein kleines Land mit dichter Besiedlung. Dabei würde ein etwas erweiterter Blick reichen. Russland ist bereit gegen entsprechendes Entgelt Atommüll zu endlagern. Fern ab von Ballungsräumen irgendwo in der Taiga liegen diese Endlager. Das russische Gesetz ist dabei explizit für anderer Leute Atommüll entworfen.


Die Bevölkerungsdichte in der kleinen Schweiz beträgt 191 Einwohner pro Quadratkilometer. Hinter dem Ural beträgt die Bevölkerungsdichte noch 7 Menschen auf einen Quadratkilometer und in Sibirien 1 Mensch pro Quadratkilometer. Heimlich entsorgten Frankreich und Deutschland schon ihren Müll in Russland. Sicherlich die bessere Variante als den Müll im Meer zu entsorgen – was auch schon in Deutschland vorgekommen ist.

Unter anderem lagert der Atommüll in Russland in Majak und in der Nähe von Tomsk. Beides sind Standorte, die ohnehin schon seit den 50er Jahren als radioaktiv verseucht gelten. Anders als die Europäer verbuddeln die Russen die Brennstäbe nicht, sondern lagern sie in Sarkophage, die von Wasser und mit weiteren Schutzmänteln umgeben sind. Dabei lassen sich die Schutzmäntel theoretisch auch einfach alle 40 Jahre um einen weiteren Schutzmantel erweitern.


Das Verbuddeln hat zwei Schwachstellen. Die Aufbewährungsbehälter müssten 500 Jahre garantiert halten, ein Leck und niemand kann garantieren, dass nicht Grundwasser kontaminiert wird. Zudem schmeckt Verbuddeln nach der Logik „aus den Augen aus dem Sinn“. Die Russen kontrollieren ihre Endlager laufend, die sind nicht einfach unbeaufsichtigt mitten in der Taiga angesiedelt.


Ja es ist nicht nett, seinen Müll dem Nachbarn vor die Haustür zu kippen – nur erscheint es zum heutigen Zeitpunkt die einzige vernünftige Lösung. Besser wäre es jedoch gewesen, sich diese Gedanken vor dem Bau von AKWs zu machen! Und wenn heute noch ab und an sich ein AKW Befürworter zu Worte meldet, sollte er vorher überlegen, was er auf die Frage „wohin mit dem Müll“ antworten will – eine Antwort auf diese Frage hat er garantiert nicht! Bevor man also weiter sinnlos Steuergelder für die Nagra ausgibt, bleibt wohl nur eine Gesetzesänderung und ein paar freundliche bilaterale Gespräche mit Russland. Rosatom könnte es richten.


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Quelle: TAGI

Endlager weltweit