Serverwärme zum Kühlen

Das Konzept des Schweizer Architekten Yufei He ist eines von vier europäischen Siegerprojekten, das den Nachwuchspreis der LafargeHolcim Awards abräumt. Für das Projekt soll die Abwärme eines Datencenters in Zürich eine wertvolle Aufgabe bekommen, nämlich das Heizen und das Kühlen von angebundenen Wohnungen.

Die Digitalisierung ist Fluch und Segen zugleich. Gibt sie uns einerseits Erleichterung und unendliche Möglichkeiten in der Forschung, Produktion oder Kommunikation, verschlingt sie andererseits wichtige Ressourcen und produziert nebenbei auch beispielsweise Abwärme, die sich auf das Klima auswirken könnte.

Die LafargeHolcim Awards zeichnen jedes Jahr weltweit Menschen, die noch keine dreißig Jahre alt sind, für ihre Ideen zur klimafreundlichen und nachhaltigen Architektur der Zukunft aus.

In diesem Jahr ist einer der Award-Gewinner Yufei He, ein Schweizer Architekt und ETH-Assistent.

Statt die rund 60 Grad Celsius heiße Abwärme eines Züricher Datencenters ungenutzt verfliegen zu lassen, soll sie zukünftig Wohnungen kühlen und heizen. Damit das möglich ist, will Yufei He in seinem nachhaltigen Baukonzept das Datencenter an mehrere Wohnungseinheiten anbinden und mit der entsprechenden Technologie ausstatten.

Auf einem Grundstück an der Sihl in Zürich soll, nach den Visionen von Yufei He, als erstes ein Wohnkomplex entstehen, der mit einem Rechenzentrum in einem linearen Gebäude kombiniert werden soll. Der Strom für die Computer soll dabei mit Solarplatten erzeugt werden, die an der Fassade installiert werden.

So bringt der Schweizer Architekt Yufei He Energie, Verdichtung und Digitalisierung in einem nachhaltigem Baukonzept zusammen und gibt Antworten auf offene Fragen rund um diese Themen. Obendrein kann so ein Teil der wachsenden Belastung durch Emissionen der Digitalisierung in nachhaltige Energielösungen umgewandelt werden.

Diese Idee war eine von 4742, die den Juroren aus 134 Nationen rund um den Globus zugesandt wurden. Die europäischen Preisrichter, die von der Schweizer Architektin Jeannette Kuo angeleitet wurden, konnten in Spanien, Großbritannien, Belgien und der Schweiz jeweils ein Konzept prämieren.

Das Energiekonzept zur Nutzung von Solarstrom und zur Verwertung der Abwärme könnte auf die über 4000 Datencenter übertragen werden, die es in der Schweiz gibt.

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