Schlecht recherchiert und nicht nachgedacht!
Autor: admin | 20.04.2015Schlecht recherchierte Zeitungsartikel gehören zu den schlimmsten Meldungen überhaupt. So hat der Tagiartikel vom 17.4 gleich mehrere Fehler. Der Schreiber weiß offensichtlich nicht – Strom ist ein internationales Geschäft und die Atomkraftwerksbetreiber haben diesen Winter alle Rekorde bei der Produktion gebrochen. Darüber berichteten wir am Freitag. Niemand hat sie dazu gezwungen.
Allerdings, der Strom wurde nicht für den Schweizer Markt produziert, sondern für die internationalen Strombörsen. An diesen Strombörsen wird natürlich auch Solarstrom gehandelt – deswegen lieber Schreiber es ist egal, ob die Schweizer den Solarstrom kaufen, dann geht er einfach ins Ausland, wenn ihn die Schweizer nicht wollen!
Ins Ausland geht er, weil manche Elektrizitätswerke Mondpreise für den Solarstrom verlangen. Wohlverstanden nicht wegen der KEV und nicht weil sie jemand dazu zwingt, sondern aus reiner Geldgier – also absolut nichts Persönliches.
Es gibt in dem Sinne keinen Überschussstrom, weg geht der Strom immer, und zwar zu einem deutlich höheren Preis als die Solaranlagenbesitzer bekommen.
Die KEV wird nicht von den Stromkonzernen bezahlt, sondern vom Bund, kurz gesagt den Stromunternehmen entsteht durch Solarstrom zu keinem Zeitpunkt ein wirtschaftlicher Schaden! Strom an einem warmen Samstagnachmittag wird auch nicht überproduziert, er geht automatisch auf Knopfdruck ins Ausland.
Jeder Artikel ist so gut, wie sein Verfasser diesen Artikel und die technischen Gegebenheiten studiert hat. Zudem sind viele Stromkonzerne Mitinhaber von AKWs – und hier liegt die Manipulation für unterbezahlte Volontäre in Zeitungsredaktionen. Bei solchen Pressemitteilungen gehen die Konzerne von vornherein davon aus, dass diese nicht wirklich auf Ihren Gehalt überprüft werden.
Für die Hausbesitzer mit einer Solaranlage letztlich gilt, heute gibt es noch immer den Weg seinen Strom zu speichern. Solarspeicher machen es möglich. Viele Betreiber würden auch gerne Ihren Solarstrom den Nachbarn verkaufen und dem steht wer entgegen? Genau, die Stromkonzerne und Netzbetreiber, die darauf bestehen ihn zu bekommen. Es wäre wirklich schön, wenn auch Zeitungsvolontäre etwas besser recherchieren würden und vor allem Mitteilungen von Stromkonzernen und Co. mehr hinterfragen. Kostenlos für Lobbys zu arbeiten ist ja auch noch ärgerlich.
Quelle: Tagi