Photovoltaikpflicht in Deutschland?

Die Sonne als Energielieferanten zu nutzen ist ein wichtiger Bestandteil zur Energiewende. Um vor allem sämtliche geeignete Dächer effektiver zu nutzen, steht für ganz Deutschland eine Photovoltaikpflicht im Raum. Der Einstieg ist vorerst über eine Nutzungs- und Katasterpflicht geplant.

Photovoltaik auf dem Dach in Deutschland bald Pflicht?

Grundsätzlich soll die Pflicht, Dächer mit Photovoltaik auszustatten, ein Ansporn sein, alle geeigneten, bereits versiegelten Flächen optimal zur Solarstromgewinnung zu nutzen. Dafür waren bis Ende 2017 lediglich etwa 12% aller möglichen Dachflächen erschlossen.

Verpflichtend soll der Betrieb einer Solaranlage zu Beginn für Neubauten und für sanierte Dächer werden und außerdem nur bei wirtschaftlich zumutbaren Verhältnissen für die Gebäudeeigentümer.

Eigene Solaranlage oder Dach zur Photovoltaiknutzung an Dritte verpachten?

Damit Hauseigentümer nicht mehr Last tragen müssen, als sie können, steht eine Kataster- oder Nutzungspflicht zur Auswahl. Wer kann, lässt seine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) auf eigene Kosten installieren und wem die finanziellen Mittel fehlen, der lässt seine Dachfläche in eine Katasterliste eintragen. Im Kataster können Dritte, fremde Investoren, die aufgeführten Dachflächen pachten und die Solaranlagen anbringen.

Umweltbewusstes Handeln vorantreiben

Ins Rollen brachte den Vorstoß zur Photovoltaikpflicht (PV-Pflicht) das Öko-Institut und die Stiftung Umweltenergierecht, die ihre Untersuchungen für das Umweltbundesamt durchführen. Die beteiligten Wissenschaftler erstellen über die geplante Umsetzung der Solarpflicht ein Gutachten, welche Chancen sich damit ergeben.

Wirtschaftlich, unbürokratisch, umweltfreundlich.

Die Selbstnutzung oder Dachverpachtung per Kataster sei, laut den Untersuchungen, die beste Lösung, um einer wirtschaftlichen Nutzung von Solaranlagen beizusteuern. Ob sich der Betrieb einer Solaranlage auf dem jeweiligen Dach rentiert, zeige sich dabei erst während der Laufzeit der Anlage.

Weiterhin soll die Art der Pflicht es der Bevölkerung leichter machen, mehr Photovoltaik besser zu akzeptieren. Das gab das Öko-Institut in seiner Pressemitteilung vom 23.11.2020 an. Grund für die bessere Akzeptanz sei unter anderem die Möglichkeit, dass die Gebäudeeigentümer durch den Gewinn mit der Solarstromerzeugung oder durch die Verpachtung auch finanziell davon profitieren. Ebenso der Aspekt Umweltschutz hilft der Solarenergie, weil diese zum Beispiel keine Gefahr für Vögel darstellt, wie das etwa bei Windrädern der Fall ist.

Photovoltaik-Studie mit rechtlichem Rundumblick

Sämtliche wirtschaftliche und rechtliche Punkte flossen in die Untersuchungen mit ein. Da es in manchen Bundesländern inzwischen geltende und noch geplante Pflichten zur Photovoltaiknutzung gibt, wie in Hamburg und Baden-Württemberg, wurde deren Konzept mit bedacht, um Überschneidungen zu verhindern. Auch andere Vorgaben kamen in die Faktensammlung, wie das Gebäude-Energie-Gesetz, welches beispielsweise Solarthermieanlagen vorschreibt.

Entlastung durch Fördergelder.

Hilfreich ist zwar jede neue Photovoltaikanlage, doch den meisten Nutzen, gerade auch für die Energiewende, bringen Anlagen auf größeren Dachflächen. Eigentümer und Fremdbetreiber sollen für den Bau mit einer EEG-Förderung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes unterstützt werden und dies beispielsweise mit einem Förderkredit der KfW verbinden können.

Wer sich nicht an die PV-Pflicht hält, muss vorerst nicht vor größeren Strafen bibbern. Damit will man sich unter anderem zeitnah aufkommenden Vollzugsaufwand ersparen. Ideen, wie man die Zügel für die Hausbesitzer bei der Solar-Pflicht noch anziehen könnte, beinhalten zum Beispiel eine Obergrenze für die Zahl an möglichen Ablehnungen von Angeboten zum Photovoltaikanlagenbau.

Mit der zunächst milderen Vorgehensweise wollen die Verantwortlichen vor allem erst einmal weiter beobachten, wie sich das gesamte Konzept der Solar-Pflicht in Deutschland entwickelt.

Ganz ohne Pflicht und aus eigenem Antrieb und Verantwortungsbewusstsein können Sie sich Ihre eigene Photovoltaikanlage installieren lassen. Von welchen Bauarten der Solarmodule Sie dabei am besten profitieren und welches Zubehör sinnvoll ist, erfahren Sie bei uns.