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Irrsinn hat Konjunktur

Autor: admin | 15.10.2014

Soweit wäre ja alles fein, gut will Norwegen überschüssige Energie in seinen Staudämmen speichern. Nur gibt es da jedoch gleich ein paar „Ja aber...“.


Zum einen geht es nicht um überschüssige Energie in Norwegen, sondern aus Deutschland. Dies soll mittels Seekabel nach Norwegen geschickt werden. Das Kabel namens Nordlink, soll rund 620 Kilometer lang sein und für den Austausch von Energie aus Windkraft und Wasserkraftwerken dienen.


Mithilfe dieses Kabels soll deutsche Windkraftenergie in norwegischen Wasserkraftwerken gespeichert werden. Norwegen hat rund 5 Millionen Bewohner, Deutschland 80 Millionen, aber die Bevölkerungsdichte ist viel interessanter. In Deutschland leben auf einem Quadratkilometer rund 226 Menschen, in Norwegen dagegen nur 13 Menschen pro Quadratkilometer. Und genau diesem unterbevölkerten Land will man also deutschen Strom verkaufen. Strom, der bekanntlich für die Stromkonzerne sehr billig zu haben ist, für die Norweger dürfte dies wohl anders aussehen. Nun müssen die Norweger nicht nur das Kabel zahlen, sondern auch riesige Speicher für deutschen Strom.


In einem Land mit einer so geringen Bevölkerungsdichte sind Wasserkraftwerke kein Problem, aber der Strom wird durch fast menschenleere Gegenden gezogen und dies macht Strom bekanntlich teuer. Windkraft dürfte im Winter ein Problem darstellen, sofern sie nicht an der Küste stehen. Fröste von unter -30 über mehrere Monate hinweg im Landesinneren, dürften für die Technik schwer zu meistern sein. Nur an der Küste sind die Temperaturen milder und da ist vermutlich Wind auch ein geringeres Problem.


Norwegen ist ein bergiges Land, es fällt schwer zu glauben, dass das Land nicht fähig wäre, genügend eigenen Strom zu produzieren. Norwegen besitzt selber keine Atomkraftwerke und deckt seinen Strombedarf zu 98 % mit Wasserkraftwerken. Warum also diese Seekabel? Keine Ahnung!


Aber nicht genug damit, ein weiteres Kabel mit einer Länge von über 2.000 Kilometer soll nach Großbritannien führen.


Für die Kosten könnte man vermutlich die privaten Fotovoltaikanlagen im Sommer fördern. In Norwegen ist es zwar im Winter zapfenduster, dafür gibt es als Ausgleich Mittsommer und damit von Mai bis August, Sonne rund um die Uhr.


Quellen: Tagi 


Norwegen Stromgewinnung


Bildquelle: Urs Flükiger  / pixelio.de