Nagra – eine endlose Geschichte
Autor: admin | 21.04.20151972 wurde die Nagra gegründet. Ziel ein Endlager in der Schweiz für den Atommüll zu finden. Per se ein unglaublich idiotisches Unterfangen. Warum? Wie groß ist die Schweiz? Wie groß ist dazu im Vergleich schon nur Deutschland, von den USA, Indien, China oder Russland ganz zu schweigen. In diesem kleinen Land stellt man nun nicht nur AKWs auf, obwohl das Risiko bei einem Unfall nicht nur der Unfall als solches ist, sondern einfach das Ende dieses nun mal geografisch nicht großen Landes – nein, man meint man müsse heiliger als der Papst sein und seinen Atommüll im eigenen Boden Endlagern.
Aha und wo? Seit 1972 werden nun die unterschiedlichsten Szenarien vorgeschlagen und für viel Geld Probebohrungen vorgenommen. Gebracht haben diese Bohrungen außer Zeitungsaufreger absolut nichts.
Der neuste Aufreger ist die Aussage von Thomas Ernst, dem Chef von Nagra, das Endlager im Kanton Zürich und Aargau unterzubringen. Also ausgerechnet in den bevölkerungsreichsten Kantonen. Wobei als Grund für Aargau angegeben wird, „die hätten ja auch Atomkraftwerke“. Wie war dies nochmals im Geografieunterricht, was ist die Schweiz, warum muss jedes Haus mit Eisenträgern verbaut werden? Genau, die Schweiz ist Erdbebengebiet. Wenn in Basel die Wohnzimmerlampen zittern, spüren dies auch die Aargauer. Aus dem einstigen Rübliland soll nun also ein Brennstabland werden.
Nach 43 Jahren Endlagerbohrungen sollte man vielleicht einfach der Tatsache in die Augen sehen „es gibt keinen vernünftigen Ort in der Schweiz als Endlager“. Es gibt aber zum Beispiel Russland, die bereit sind fremder Länder Atommüll, zu lagern.
Sicherlich, man soll seinen eigenen Dreck auch selber wegräumen, nur es ist zu spät! Man hätte den AKW-Gegnern in den 70er Jahren glauben müssen, dass man nicht endlagern kann. Genau diese simple Tatsache wurde damals schon von den Gegnern zur Diskussion gebracht.
Simpler Menschenverstand reicht, um zu verstehen, dass die Schweiz mit ihren 41'285 km² und 8 Millionen Einwohnern der Platz fehlt. Zum Vergleich, das größte Land der Erde Russland hat 17.075.400 km² und ist das am dünnsten besiedelte Land der Erde. Von Moskau bis Petersburg sind es rund 700 Kilometer, also deutlich weiter als von Basel nach Lugano. Ausgerechnet das Zwerglein Schweiz hat jedoch 5 Kernreaktoren für die Stromgewinnung und 3 Forschungsreaktoren. Übrigens in den 80er Jahren wollte man das Endlager wahlweise auf dem Gotthard und auf dem St. Bernardino erstellen.
Es nutzt nichts, wie schon in den 70er Jahren richtig bemerkt, niemand weiß wohin mit dem Müll! Es gibt nur einen Weg, sofort abstellen und mal ein ernstes Gespräch mit Rosatom führen. Es ist ganz einfach, die AKW-Gegner hatten schon immer recht und die AKW-Betreiber, die Behörden und der Bundesrat haben schon immer gelogen.
Für die vernünftigen Zeitgenossen empfehlen wir, die Stromkonzerne auf Ihren Platz zu verweisen, und sich mit einer Solaranlage und einem Solarspeicher unabhängiger von ihnen zu machen.
Quelle: Aargauerzeitung