Maulkorb statt Mundschutz für Elon Musk

Es ist noch nicht lange her, dass Tesla einen Einbruch an der Börse verkraften musste und kaum hat sich die Lage eingependelt, verunsichert Elon Musk die Aktionäre des Elektroautokonzerns erneut. Wie dieses Mal waren auch bereits frühere Gründe für die fallenden Aktienkurse Musks Äußerungen auf der Plattform Twitter. 2019 twitterte er ein Satirefoto über die Pleite von Tesla als Aprilscherz. Jetzt verkündet er, sich von einem großen Teil seines Hab und Guts inklusive seines Hauses trennen zu wollen und überhaupt fände er den Kurs der Tesla-Aktie zu hoch.

Vorsorge hilft nicht immer

Solche Aktionen wollte die Behörde der US-Börsenaufsicht SEC verhindern, indem sie den Teslachef nach einer Geschichte im Sommer 2018 eine Vereinbarung unterzeichnen ließ, dass er alle seine Tweets vor Veröffentlichung vom Unternehmen kontrollieren lassen muss. Damals schrieb Musk, dass er Tesla vielleicht aus der Börsenlandschaft zurückziehen will und er log über angeblich sichergestellte Finanzierungen. Musks Aussagen kosteten das Elektroautounternehmen Millionen von Dollar und der Vertrag sollte zukünftig solchen Seitenhieben vorbeugen.Auf die Vereinbarung reagierte Musk prompt mit einem Tweet über sich als das „neue Nichts" im Teslakollektiv und ließ die Frage nach seinem Chefposten aufkommen, ob er diesen denn weiterhin behält.

Unternehmensglück im Twitterunglück

Welches Ziel verfolgt der milliardenschwere Teslamitgründer mit solchen Veröffentlichungen? Soll das ein Scherz sein und ist das Unternehmen immer damit einverstanden? Wie Elon Musk dem "Wall Street Journal" in einer Email antwortete, sei dem nicht so.

Trotz Coronapandemie, die der Autoindustrie schwer zu schaffen macht, wuchs Teslas Aktienkurs seit Anfang 2020 um satte 80%. Außerdem konnte der amerikanische Autobauer mit drei aufeinander folgenden Quartalsgewinnen vor wenigen Tagen erst seine längste Profitabilitätsstrecke feiern, die es seit dem Gründungsjahr 2003 gab.

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