Hochalpine Solaranlage im Bau
Autor: admin | 17.07.2020An der Albigna Staumauer wird emsig der Bau der hochalpinen Solar-Großanlage vorangetrieben. Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (Ewz) hat dazu kürzlich neue Details zur Veröffentlichung bekannt gegeben.
Wie der Leiter für Betrieb und Instandhaltung der Bergeller Kraftwerke, Willi Roganti, wiedergab, seien alle eingesetzten Mitarbeiter für diese nichtalltäglichen Aufgaben vorweg sorgfältig geschult worden, vor allem in Sachen Sicherheit, die bei dieser Baustelle eine besondere Herausforderung darstellt.
Höher, größer, ertragreicher
Am Hochgebirgsstausee über Bergell werden seit dem Baustart vor einigen Tagen alle Vorbereitungen für die Photovoltaikanlage in etwa 2100 Metern Höhe getroffen.
Solarmodule arbeiten in diesen hochalpinen Regionen besonders effektiv, weil die Sonneneinstrahlung höher als im Mittelland ist und neben geringeren Außentemperaturen der reflektierende Schnee ein Plus an Sonnenstromausbeute begünstigt.
Letztendlich wird mit der Anlage am Albigna Stausee mit einer Gesamtleistung von 410 Kilowatt Peak (kWp) pro Jahr ein Ertrag von etwa 500 Megawattstunden jährlich erwartet.
Durch die Höhenlage und die bessere Solarstromausbeute wird der Winter allein den halben Kuchen der Jahresleistung bringen und die Stromengpässe bei der Naturstromgewinnung in dieser Jahreszeit helfen zu überbrücken.
Baustart und Inbetriebnahme innerhalb eines knappen viertel Jahres
In diesem Monat nahmen die Monteure der Photovoltaik-Großanlage an der Albigna Staumauer im schweizerischen Bergell ihre Arbeit auf.
Der Strom muss fließen und deshalb sollen circa sechs Kilometer Kabel installiert werden. Damit werden die eingeplanten 1200 Solarplatten verbunden und bilden als starke Einheit die erste Photovoltaikanlage in den Hochalpen.
Nach und nach läuft zunächst des Anbringen der Kabelkanäle. Dann folgt mit Hilfe eines Brückenuntersichtsgerätes der Bau der Profile samt dazugehöriger Unterkonstruktionen und hinterher dürfen die Goldstücke der Anlage, die Photovoltaikmodule, ihre Plätze einnehmen.
Die Solargroßanlage wird entlang der zum Stausee gerichteten Südseite der Mauer errichtet und wenn die anvisierte Fertigstellung Ende August und Inbetriebnahme Mitte September diesen Jahres eingehalten werden kann, liefert der Stausee dann sozusagen doppelt grünen Strom an das Netz.
Eingetretene Pfade für den Solar-Großanlagenbau
Bei der Durchführung des gigantischen Solaranlagenbaus an der Albigna Staumauer gibt es neben der Lage noch weitere Vorteile. Zum einen kann der bereits vorhandene Anschluss an das Stromnetz verwendet werden, über den das Wasserkraftwerk seinen erzeugten Strom abliefert. Zum anderen ist der Löwenanteil des Personals für die Bauarbeiten schon ein ortskundiges, eingespieltes Team, denn es ist das eigene der Ewz. Die Kollegen haben bereits an der Planung zum Pilotprojekt dieses solaren Bauvorhabens mitgewirkt.
Axpo - zuerst geplant, noch nicht gebaut
Die Idee der Nutzung alpiner und hochalpiner Standorte für Solargroßanlagen ist nicht neu. Die Axpo hat ähnliche Pläne für eine riesige Photovoltaikanlage an der Muttsee-Staumauer im Kanton Glarus mit 6000 Solarplatten, die ebenfalls als Puffer für die schwierigere Stromversorgung in der Winterzeit gedacht ist. 2019 im November vorgestellt, erhielt das Planungsbüro Anfang April die energierechtliche Bewilligung für den Bau von der Glarner Regierung.
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