Französische AKWs – laufen und laufen
Autor: admin | 28.05.2019Um Katastrophen wie in Fokushima zu verhindern, müssen aktive AKWs den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen oder durch neue Stromkraftwerke ersetzt werden. Leider drückt die Aufsichtsbehörde ASN selbst bei bekannten schwerwiegenden Sicherheitslücken auch beide Augen zu und lässt die Anlagen weiter laufen.
Im französischen Fessenheim am Oberrhein wartet die Schließung auf das abrissreife 40 Jährige nukleare Stromkraftwerk.
Doch seit etlichen Jahren und nunmehr 9 Anläufen wird immer wieder von den französischen Staatsoberhäuptern versprochen, die alte Atomkarre durch das neue Kraftwerk „European Pressurized Reactor" (EPR) zu ersetzen. Das nächste Ziel sollte 2020 sein, doch selbst der formelle Abschaltungsantrag fehlt noch.
Des Vertröstens statt Versprechens nicht genug, kommt noch der enorme Kostenanstieg der neuen Flamanviller Atomkraftanlage von angedachten 3,3 Milliarden auf 11 Milliarden Euro hinzu und es gibt bereits neue Probleme mit Schweißnähten und fehlerbelastetem Stahl am Reaktor, was nicht wirklich hoffen lässt, dass das überfällige Vorhaben zeitnah umgesetzt wird. Außerdem will der EDF Fessenheim erst schließen, wenn Flamanville tatsächlich ans Stromnetz angebunden wird.
Die Involvierten auf deutscher Rheinseite laufen mittlerweile Sturm und der SWR gab bekannt, wie die Freiburger Regierungspräsidentin dieses ständige Aufschieben als "Dreist" betitelte und sie will die französische Regierung mit Zwang zum Handeln treiben.
Als weiterer Anlass für die ewigen Verzögerungen dient ein fragwürdiger Streit des rote Zahlen schreibenden EDF um Entschädigungen vom Staat für die Abschaltung des heruntergekommenen Fessenheimer AKWs, welches mit 85% Unternehmensanteilen dem Staat selbst mitgehört.
Was die Bewohner von Basel an der Sache erzittern lässt ist die Tatsache, dass in ihrer Geschichte ein Erdbeben die Stadt zerstörte. Wie erdbebensicher würde ein Atomkraftwerk mit derartig maroder Substanz wie dem nahegelegenen Fessenheimer sein? Verständlich, dass die Zeit für die Erneuerung drängt.
Sollte die Erde unter Ihren Füßen mal unverhofft erschüttert werden, brauchen sie sich nicht um einen nuklearen Supergau zu sorgen, denn mit einer Solaranlage kann nichts passieren.