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Musk und Tesla

Autor: admin | 03.10.2018

Wann hat die Menschheit eigentlich beschlossen, Twitter ernst zu nehmen? Nimmt jemand Instagram oder Facebook ernst? Alle drei sind soziale Medien, wo man eines sicherlich nicht erwarten sollte: Tiefgang und ernsthafte News.


Gerade Twitter: was soll man von einem Präsidenten halten, der seine Meinung auf Twitter kund tut? Deswegen das Medium ernst nehmen oder vielleicht doch eher den Präsidenten für einen Trottel halten?


Elen Musk ist nun Twitter tatsächlich zum Verhängnis geworden. Natürlich, niemand wird es bestreiten: Menschen, die soziale Netzwerke ernst nehmen und es mit einem seriösen Informationsmedium verwechseln, haben vielleicht tatsächlich auf die Nachricht vom Rückkauf von Tesla und dem Ende des Börsengangs anders - auf die Aktie - reagiert, als ohne diesen Twitt. Aber macht es deswegen das Medium seriöser oder beweist es gar böse Absicht des Posters?


Wer soziale Netzwerke für eine ernsthafte Angelegenheit hält, hat den Sinn des Mediums nicht verstanden. Es ist ein Austausch und ein Werbemedium! Auf keinen Fall ersetzt es offizielle Firmenmitteilungen oder die Tagesschau oder den Börsenteil einer seriösen Zeitung. Posten kann jeder und alles – es hat keine Aussagekraft - außer für Leute, die offensichtlich zu viel Zeit für soziale Medien haben.


Musk ist der Macher und Vordenker von Tesla – er musste wegen seinem Sommertwitt nun den Stuhl als Vorstandschef räumen. Das ist ungefähr so, als wenn man einem Vater das Sorgerecht für sein Kind abspricht. Dafür muss wirklich schwerwiegendes geschehen und niemandem käme wohl die Idee, dies wegen einem Twitt zu tun. Musk bleibt Direktor von Tesla und die Aktie gewinnt an Fahrt – aber schämen muss sich für die Aktion weniger der vorlaute Musk als vielleicht die amerikanische Börsenaufsicht, die tatsächlich bereit ist, dem Medium Twitter einen ernsthaften Platz im Leben von Anlegern zuzuordnen.


Eigentlich traurig, wenn Twitter zu so einer Informationsmacht verkommt. Ursprünglich sollten soziale Medien maximal Spaß machen – nicht mehr, und nicht weniger.


So bleibt Tesla weiterhin auf dem Parkett der Automobilindustrie – garantiert zum Ärger der alt eingesessenen Automobilbranche.


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