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Stromlieferant Axpo und kreative Buchhaltung

Autor: admin | 16.09.2014

Der Axpo geht es schlecht! Natürlich ist wiedermal der internationale Strommarkt schuldig. Durch sinkende Preise seien Wertberichtigungen von Nöten. Dabei wird eines dem Leser nicht mitgeteilt, im Ausland sind die Strompreise deutlich höher als in der Schweiz. Wer aber genau hinsieht, dem fällt auf, die Axpo hält Beteiligungen an den Atomkraftwerken Gösgen, Beznau und Leibstadt.


Das EWZ der Stromversorger der Stadt Zürich nimmt Atomstrom ab Januar 2015 aus seinem Sortiment. Kurz gesagt, einer der größten Abnehmer in der Schweiz, wird inskünftig keinen AKW-Strom mehr einspeisen.


Nehmen wir an, ein Handwerker hat ein Lager, in dem befinden sich Ladenhüter. Was muss der Handwerker mit diesen Ladenhütern machen? Genau, er muss sie auf 0 abschreiben und aus der Buchhaltung nehmen. Was macht die Axpo mit ihren AKW? Sie verlängert die Amortisation von 50 auf 60 Jahre. Kurz gesagt, der Ladenhüter in der Stromindustrie wird einfach mal kurz über eine Verlängerung der Abschreibungsperiode als Leiche reanimiert und mitgeschleppt.


Klar, auch so geht dem Unternehmen dieses Jahr rund 1,5 Milliarden Franken verloren. Schnell ist der Schuldige gefunden, die Subventionen in umweltfreundlichen Strom sind schuld. Schon deswegen, weil die Fördergelder im Ausland für Solarstrom deutlich freundlicher sind als in der Schweiz, nur der Strom aus der Steckdose ist im Ausland teurer. Übrigens ganz pikant, einer der Inhaber der Axpo ist der Kanton Zürich.


Die Liberalisierung des Strommarktes hat kleine Despoten geschaffen, die hofften ihre Zukunft wäre so glänzend wie die der Erdölfirmen. Da wurde ein ganzes Volksvermögen finanziert durch die Steuergelder vergangener Generationen privatisiert, wer würde da nicht etwas größenwahnsinnig. Da aber Hochmut vor dem Fall kommt, sieht man heute das Ergebnis. Strom ist ein Handelsgut, und der Markt funktioniert zu Marktpreisen.


Um dem Größenwahnsinn zu entgehen, gibt es nur eine Lösung, etwas mehr eigenen Strom produzieren und die Stromriesen ihrem Schicksal überlassen. Für die AKW wird der Schweizer Steuerzahler noch früh genug zur Kasse gebeten, spätestens wenn es um das Abschalten geht.


PM Axpo