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AKW Fessenheim – eine unendliche Geschichte

Autor: admin | 19.10.2018

Kein AKW wühlt so viele Leute über drei Landesgrenzen hinweg auf, wie das AKW Fessenheim. Man hat überhaupt den Eindruck, dass außer den Angestellten in Fessenheim und den Betreibern ansonsten allen klar ist, wie gefährlich Fessenheim eigentlich ist. Sowohl Deutschland als auch die Basler Region haben immer wieder dazu aufgerufen Fessenheim endlich vom Netz zu nehmen.


Hollande versprach während seiner Wahlkampagne das AKW abzuschalten und wiederholte die baldige Abschaltung von Fessenheim seine ganze Amtszeit. Es läuft noch immer. Ebenso Macron. Aber, egal ob Holland, oder Macron, die französischen Ämter und Aufsichtsbehörden – sie alle machen die Rechnung ohne die Angestellten der Region. Denn eigentlich läuft Fessenheim auch noch immer, weil niemand weiß was man mit den Mitarbeitern des AKWs machen soll. Fessenheims AKW ist für die ganze Region eine veritable Einkommensquelle – auch der Handel benötigt die Angestellten. Und französische Gewerkschaften haben ein anderes Gewicht, als die Gewerkschaften in der Schweiz oder Deutschland. In Frankreich können Gewerkschaften noch wirklich immer das ganze Land parallelisieren, wenn sie dafür einen Anlass sehen.


Nun versprechen die Franzosen, Fessenheim soll 2022 ganz sicher vom Netz! Glauben wir es ihnen? Nicht wirklich, erst wenn Fessenheim wirklich abgestellt ist und ein Rückbau beginnt, kann und darf man es glauben. Fessenheim soll erst abgeschaltet werden, wenn der neue Druckwasserreaktor in Flamanville am Ärmelkanal ans Netz geht. Das wird noch eine Weile dauern und schon behaupten die Franzosen man nähme darauf keine Rücksicht. Aber französische Minister, die solche Versprechungen geben, sind vermutlich 2022 bereits in einem anderen Ressort beschäftigt. Das erinnert uns an den Spruch „ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert“! Drei Jahre – da geht ja noch einiges Wasser den Rhein hinunter und dem nächsten Minister, wird dann schon etwas einfallen, warum Fessenheim eben noch immer am Netz ist.


Fessenheim ist wie ein Geist, man wird es einfach nicht los! Dabei könnte Fessenheim zu einem Zentrum für alternative Energie werden – Akkuherstellung, Solarmodule auf jedes Dach und vielleicht könnte man ja einen chinesischen Investor dazu bringen eine Fabrik für Wechselrichter zu errichten. Tesla will wohl seinen Standort dort nicht bauen.


Quelle. Schweizerbauer