Blendwirkung von Solaranlagen

Photovoltaikanlagen fangen Sonnenlicht ein, womit sie Solarstrom erzeugen. Ein unangenehmer Nebeneffekt kann starke Lichtreflexion sein. Lesen Sie hier, worauf zu achten ist, damit Solaranlagen nicht blenden.

Steht die Sonne tief oder scheint sie tagsüber auf nasse Straßen, kann das für Autofahrer während der Fahrt zum Blindflug führen. Falsch platzierte Solaranlagen können Sonnenlicht ebenfalls so stark reflektieren, dass diese Lichtreflexion extrem störend, ja sogar gefährlich werden kann. Wenn damit beispielsweise der Verkehr auf Straßen, Gewässern sowie auf Gleisen oder dem Flughafen zu sehr geblendet wird. Ebenso kann starke Blendung durch Solarpanels es Nachbarn unmöglich machen, ihren Garten wie auch ihre Wohnung uneingeschränkt zu nutzen.

Wegen zu starker Blendwirkung durch Solaranlagen gab es bereits Streitigkeiten vor Gericht. Ebenso mussten Solarpanels umgebaut, abgeschattet oder entfernt werden, weil sie zu sehr blendeten.

Wie lässt sich starke Blendwirkung durch eine Solaranlage verhindern?

Wohnen Sie nicht mit ausreichend Abstand zu Nachbarn oder Verkehrswegen, kann eine Beeinträchtigung durch blendende Solarpanels ein ärgerliches, kostspieliges Thema werden. Sorgen Sie rechtzeitig gegen Blendbelastung durch Solaranlagen vor.

Fakt ist:

Störende Blendwirkung von Solaranlagen lässt sich nicht gänzlich beseitigen. Es gibt zwar Solarmodule, welche als „blendfrei“ bezeichnet werden, doch deren spezielle Oberflächenbeschaffenheit vermindert die Blendwirkung lediglich etwas.

Blendgutachten für Photovoltaik

Der beste Weg, wie sich Bauherren präventiv schützen, niemanden mit einer Solaranlage zu blenden, ist ein Blendgutachten vor dem Bau einer Anlage. Solch ein Gutachten verlangt das Bauamt an manchen Standorten für Solarkraftwerke ohnehin.

Spezialisierte Gutachter ziehen dazu Pläne, wo und mit welcher Ausrichtung eine Solaranlage installiert werden soll sowie Aufzeichnungen zum ganzjährigen Verlauf der Sonne für die entsprechende Region heran. Neben weiteren verwendbaren Parametern lassen sich damit softwaregestützt alle Bereiche ermitteln, in denen Blendwirkung durch Solarmodulglas auftreten kann.

Im Ergebnis des Blendgutachtens für PV wird sichtbar, ob die Blendung eine gewisse Stärke und zumutbare Blendbelastung übersteigt. Für die Schweiz existiert noch keine genaue Regelung dazu, wodurch für jeden Einzelfall mit umfangreichen Gutachten entschieden wird. Für deutsche ebenso wie für österreichische Anlagen gilt beispielsweise: Solarmodulflächen dürfen andere Menschen nicht über 30 Minuten pro Tag und höchstens 30 Stunden im Jahr blenden. Die Richtwerte dazu sind gesetzlich festgelegt.

Tipps: Blenden durch Photovoltaikanlagen eindämmen

• Damit Solarmodule keine belastenden Immissionen durch Lichtreflexionen verursachen, lassen sich deren Höhen- sowie Seitenwinkel noch in der Planungs- und Bauphase anpassen.

• Steht die PV-Anlage bereits, verringert sich etwaige Blendwirkung, indem Anstellwinkel geändert oder die Module neu ausgerichtet werden.

• Je nach Höhe der Anlage kann ein geeigneter Zaun als Blendschutz ein Grundstück bei blendenden Solarfeldern absichern.

• Eine seitlich angebrachte Teilabschattung hält störende Lichtreflexionen zurück. Solche blickdichten Elemente können jedoch den Stromertrag beeinflussen.

Denken Sie an Effekte auf Ihr Umfeld, wenn Sie sich mit Ihrer Photovoltaikanlage unabhängig mit grüner Solarenergie versorgen.

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