Solarstrom aus dem Weltall

Bald könnte es Solarstrom direkt aus dem Weltall geben. Wissenschaftler erklären, wie das funktionieren soll und wann die Testphase starten kann.

In nicht allzu ferner Zukunft gibt es vielleicht eine völlig andere Art, wie Solarstrom die Welt erobern könnte. Mit den bewährten Solarmodulen der Raumfahrt ist das neu entwickelte System nicht vergleichbar.

Neue Technik für ein Weltraum-Solarkraftwerk

Riesige Sonnenkollektoren, die sich nach der Manier von Origami und Kirigami, den bekannten japanischen Falttechniken, im Weltraum entfalten und Solarenergie einfangen können, sollen die nachhaltige Stromerzeugung umkrempeln. Praktisch heißt das, einzelne 10 mal 10 Zentimeter große Kacheln aus ultraleichtem Material sollen Photovoltaikmodule von 60 mal 60 Metern bilden, die sich schlussendlich zusammengesetzt über eine Fläche von neun Quadratkilometern erstrecken. Per Raketen gelangen die Solarmodule in den Orbit, wo sich die einzelnen Elemente zu einer gigantischen Photovoltaikfläche vereinen sollen. Mikrowellenstrahlung soll die Energie dann zur Erde weiterleiten. In der Empfangsstation auf der Erde soll aus der übermittelten Strahlungsenergie elektrischer Strom erzeugt werden.

So wird aus Science Fiction vielleicht demnächst ein realer Durchbruch in der Solartechnik möglich.

Wettlauf zum Solarstrom aus dem All

Allem Anschein nach ist das "Space-based Solar Power Project" (SSPP) des California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena derzeit der neueste Stand der Entwicklungen. Zu dem amerikanischen Team von Wissenschaftlern an der Caltech gehören auch Ali Hajimiri und Harry Atwater. Für den Weltall-Solarstrom haben die Forscher bereits umgesetzte Konzeptideen neu entwickelt.

Andere Länder und Institutionen sind ebenfalls dran, Ideen für solche Solaranlagen zu realisieren. Unter anderem tüfteln China, Südkorea, Japan und Großbritannien oder die europäische Weltraumagentur Esa an Solarenergie-Konzepten für die Stromproduktion im Weltraum.

Solarstrom jederzeit und überall mit Weltraum-Solarenergie?

Im Weltraum kann die besondere Photovoltaikanlage ununterbrochen Sonnenstrahlen einsammeln, da es in dieser Höhe weder bewölkt noch Nacht wird.

Allerdings ist das Weltraum-Solar-Projekt im Moment noch sehr kostspielig. Als Grundlage für das Solarkraftwerk im All muss außerdem noch die Distanz zwischen Erde und Umlaufbahn überwunden werden. Zwar liefe bisher im Labor alles gut, im Weltraum wurde die Technologie auf diese Weise jedoch noch nie erprobt.

Ein erstes Testobjekt will die Caltech planmäßig im Dezember 2022 ins All befördern. Wie und ob das Weltraum-Solarsystem am Einsatzort im All funktioniert, soll sich 2023 zeigen. Dazu fliegt ein gekoppeltes Messgerät von 15 mal 15 Zentimetern mit.

An der Caltech setzt das Wissenschaftlerteam in jedem Fall große Hoffnungen in die neue Technik für den zukünftigen Einsatz. Erfüllen sich die Hoffnungen des Forscherteams, könnte die Weltraum-Solaranlage, als revolutionierte Methode erneuerbare Energien zu erzeugen, Solarstrom für alle zu jeder Zeit verfügbar machen.

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