Formel E

Vor rund zwei Wochen fanden in London die letzten zwei Rennen statt und es kamen rund 30 000 Menschen zum Spektakel. Nicht Schickimicki mit dem Champagnerglas treibt sich bei diesen Rennen um, sondern Familien mit Kindern – ein grundsätzlich anderes Publikum als bei Formel 1 Rennen.

Interessant bei diesen Rennen ist – sie finden im Stadtzentrum von Großstädten statt. Lugano hat sich für die kommende Saison beworben und was dies für den Tourismus bedeutet, kann sich jeder selber ausrechnen.

Noch mangelt es an Herstellern. Wobei das Piquet gegen Senna mit Citroen gewonnen hat, dürfte in wenigen Jahren zum Umdenken führen. Sollten die Verantwortlichen für Formel 1 nicht freiwillig umdenken, kann man sich auch überlegen wie zeitgemäß heutige Formel-1-rennen eigentlich noch sind? Immerhin, Formel E verursacht weder Abgase noch ist der Lärmpegel mit Formel 1 Rennwagen zu vergleichen. Einzig den Gummiabrieb dürfte man auch bei E-Rennen haben.

Mehr Hersteller so die Bedenken der Rennfahrer seien allerdings mit höheren Kosten verbunden. Heute ist man mit 4 bis 5 Millionen Euro bei einer Saison dabei. Würden weitere Hersteller einsteigen, würde dies die Entwicklungskosten nach oben treiben. Allerdings sollten solche Überlegungen sicherlich nicht dem Formel E schaden. Langfristig braucht wirklich niemand mehr Formel 1. Die Umwelt und die Anwohner von Rennstrecken würden es wohl danken. Für die Hersteller von E-Autos sind die Rennen die Reklame schlechthin, weswegen der Wunsch von Sponsoren nach teuren Boxentickets nicht ganz nachvollziehbar ist. Wird dann noch mit Photovoltaikstrom anstelle herkömmlichem Strom getankt, wäre das Ziel für eine umweltbewusste Zukunft erreicht.

Formel E ist auch eine Chance für die Photovoltaik - die Rennwagen brauchen gute Speicher und gute kostengünstige Speicher benötigt auch die Solarindustrie.

Quelle: Spiegel