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Alpine Standorte für PV im Winter

Autor: admin | 20.03.2023

Auf dem Weg zur vollständigen Versorgung mit grüner Energie sind sich Umweltschützer und Solaranlagenbauer nicht immer einig. Fakt ist: In den Schweizer Alpen lauert das größte Potenzial für effiziente Stromproduktion aus Solarenergie. Dem Thema widmet sich eine deutsche Schneeforscherin. Die Antwort war schneeklar – in den Gebirgen der Schweiz können Solarzellen am besten Solarstrom generieren. Lesen Sie hier, was alpine Bergregionen so attraktiv für Photovoltaik macht und wo die Grenzen sind.

Der Ruf nach klimafreundlichem Strom bleibt laut. Gerade im Winter fehlt genau dieser in der Schweiz. Doch ist es nicht so einfach, geeignete Standorte für Solaranlagen, Windkraftanlagen oder andere Generatoren für Erneuerbare zu finden. Dabei sind Sonnenlicht, Windenergie und Wasserkraft die wichtigsten Pfeiler für die Energiewende, mit denen sich Strom nachhaltig produzieren lässt.

Wissenschaft findet passende Standorte für Photovoltaik

In der Schweiz ging eine norddeutsche Wissenschaftlerin das Problem mit dem perfekten Platz für Solaranlagen an. Ihr Name ist Doktor Annelen Kahl. Deren Erkenntnisse und die ihres Teams sagten deutlich – alpine Solaranlagen können Strom nachhaltig produzieren, wobei es kaum Einbußen durch das Wetter gibt. Das wiederum macht alpine PV effektiver als Anlagen an anderen Standorten.

Geboren und aufgewachsen in Norddeutschland, machte sich Annelen Kahl an ihr Studium. Aus Ihrer Studienzeit nahm sie ihren Abschluss in Physik mit und erweiterte Ihr Wissen bis zum Master am California Institute of Technology in Pasadena in den USA. Anschließend folgte ihr Doktortitel in Umweltwissenschaften und Management, welchen sie sich an der University of California in Santa Barbara erarbeitete. Ihre Familie in Norddeutschland gab ihr schon als Kind Interessen rund um Naturwissenschaften auf den Weg. Daraus entstand ihr Bildungsweg bis hin zum Unternehmen.

In der Schweiz arbeitet sie fortan an der EPFL (Eidgenössische Technische Hochschule) in Lausanne daran, welches Potenzial die Schweiz für Solarenergie hergibt.
Ihre Firma „Sunwell“ wurde 2020 gegründet. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Frage, wo Solaranlagen am besten platziert werden, um Bestleistungen bei der Produktion von Solarstrom zu erreichen, inklusive der Planungsarbeit.

Die Wissenschaftlerin entwickelte selbst ein Computerprogramm, welches mithilfe diverser Forschungsergebnisse bereits 2019 darstellte, wie Solaranlagen in den Bergen das Defizit an Winterstrom in der Schweiz ausgleichen können. Die Computermodelle können für jeden möglichen Ort die Leistung eines Solarmoduls errechnen, womit die Planung von Solaranlagen besser funktioniert. So kam sie auch zum Ergebnis, dass die Schweizer Alpen beste Voraussetzungen für besonders produktive Photovoltaikanlagen bieten.

Mehr Solarstrom dank alpinem Wetter

Dass Solarmodule an alpinen Standorten besser Strom liefern können, als in tiefer gelegenen Gebieten, hat mehrere ortstypische Gründe. Hoch oben in den Alpen ist die Luft besonders klar und Wolken sind eher selten. Dadurch filtert und dimmt Höhenluft Sonnenlicht weniger bis zum Auftreffen auf die Solarzellen. Zusätzlich verbessern niedrige Temperaturen die Effektivität von Solarmodulen. Heißt, Solaranlagen können bei winterlichen und klaren Wetterverhältnissen in luftiger Höhe Sonnenlicht besser in elektrische Energie umwandeln, als beispielsweise an heißen Sommertagen. Zudem liegt im Winter reichlich Schnee in den höher gelegenen Alpenregionen. Der Schnee reflektiert die Sonnenstrahlen sehr gut, wodurch mehr Sonnenlicht die Solarpanels erreicht.
Damit alpine Photovoltaik ordentlich Solarstrom generieren kann, müssen die Solarmodule nur mit passender Neigung und im richtigen Winkel zur Sonne ausgerichtet gebaut werden.

Passt Naturschutz und Solarpark zusammen?

Mit dem Platzbedarf derzeitiger Solaranlagen kommt das Problem hinzu, dass diese eine große Fläche belegen. Für Umweltschützer ein Grund zur Sorge. Und nicht nur für die. Tatsächlich können unbedacht errichtetet Solarparks wichtige Natur und die Artenvielfalt gefährden. Dem stimmt auch die Schneeforscherin Dr. Annelen Kahl zu. Ein weiteres Manko ist der oft höhere Kostenfaktor für alpine PV-Module bei der Installation.

Ihr bekanntestes Meisterstück, an dessen Planung und Umsetzung Kahl beteiligt war, ist das größte Solarkraftwerk der Schweiz an der Muttsee-Staumauer im Kanton Glarus. Dort fließt auf einer Fläche von etwa anderthalb Fußballfeldern genug Solarstrom, womit rund 650 Schweizer Haushalte ein ganzes Jahr versorgt werden können. Daran knüpft das Team um die Sunwell-Mitgründerin an, untersucht und plant im Unternehmen weiter, wie die besten Standorte für Solaranlagen gefunden werden und wie Solarkraftwerke für optimale Stromausbeute gebaut werden müssen, ohne der Natur zu schaden.

Ob Sie in den Alpen oder im Flachland wohnen und arbeiten, für jeden Standort gibt es die Möglichkeit, selbst grünen Strom zu produzieren. Entdecken Sie dazu unsere autarken Solar-Insel-Kits für zu Hause oder Caravan. Unternehmen oder Wohnanlagen bieten zudem viel Platz für unsere Solar-Komplettanlagen. Wir beantworten dazu gern alle Ihre Fragen in Sachen Solaranlagen.